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"Irgendwann ist er einfach da, der Augenblick" / Interview

Warum fotografierst du?
Ich dokumentiere gern. Dazu muss ich den Augenblick erfassen, der den Kern einer Geschichte in sich trägt. Solche Augenblicke gibt es in jeder Geschichte, man muss nur Geduld und Vertrauen haben, um sie zu finden. Erzwingen lässt sich das nicht. Irgendwann ist er einfach da, der Augenblick.

Was ist ein gutes Foto?
Eine gute Fotografie muss eine Geschichte erzählen und deshalb über sich hinaus wachsen. In der Pressefotografie muss das schnell und eindeutig funktionieren: die glückliche Gewinnerin, der tragische Verlierer. Gibt es Platz für mehr Fotos, kann eine Geschichte mehrdeutiger werden. Für gute Porträts ist für mich die Nähe entscheidend. Berührung.

Im besten Fall sind das Augenblicke wie Verliebtsein. Dann bleibt ein Kribbeln im Bauch.

Was magst du an der Fotografie?
Ich staune gerne. Ist es nicht ein Privileg, so vielen Menschen begegnen zu dürfen?
Obwohl mich auch Objekte interessieren, gute Architektur zum Beispiel. Da warte ich oft Stunden, bis das Licht die Stimmung erzeugt, auf welche die Architektur scheinbar so lang gewartet hat.

(Aufzeichnung / Christoph Kohler)